Dienstag, 28. Juni 2011

Agonie

Die Agonie (griechisch ἀγωνία - agonía „Qual“, „Kampf“) bezeichnet einen länger andauernden Todeskampf, die Reihe von Erscheinungen, welche, das allmähliche Erlöschen der Nerventätigkeit anzeigend, dem Eintritt des Todes unmittelbar vorausgehen. Quelle: Wikipedia

... ist die treffliche Umschreibung, was sich gerade im Tanzapalast abspielt, tangomässig. Der Tanzpalast wurde Opfer des Basler Milonga Verdrängungskampfes ™

Zu viel Tanzschule, zu viel Spiegel, zu wenig Gastgeber ... da bleiben nur noch die ganz treuen Jünger übrig und jene die es nicht anders kennen.

... and the winner is: Corrientes

Wie lange geht es noch bis jemand zum Todesstoß ansetzt und eine Sonntagsmilonga abwechselnd zu Irmas Mitte organisiert?

P.S: Wartet damit bis der Petersplatz nicht mehr aktuell ist...
P.P.S: Der Vollmondtango hat sich mit dem Umbau ganz schön gemausert.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Vorhang auf für die "Generation Y"!

Ich beobachte die jüngste Tango-Generation ja schon eine ganze Weile; habe mir selbst ein paar Gedanken gemacht und auch oft mit Anderen darüber geredet. Nun bin ich gestern auf folgenden Artikel gestossen, welcher doch erstaunliche Parallelen zu meinen Beobachtungen aufweist.

Geboren in den Achtzigern und Neunzigern, strömen die Ypsiloner seit einiger Zeit in die Unternehmen Tangoszene, wo sie die bislang kulturprägenden Babyboomer bald ablösen werden.

Man kann auch andere Stellen ziemlich direkt in die Tangoszene übernehmen, besonders aufgefallen sind mir dabei folgende Aussagen:

Sie ist global orientiert, über Facebook, Twitter und iPhone bestens vernetzt und als erste Altersgruppe, die mit dem Internet aufgewachsen ist, technisch äußerst versiert.

Nach dem Gedränge der Babyboomer und der oft farb- und orientierungslos wirkenden Generation X erscheinen die Ypsiloner als "Goldene Generation": Aufgewachsen in einer Gesellschaft, die ihre ideologischen Schlachten geschlagen hat, international ausgebildet, dabei offener, toleranter und schneller getaktet, bieten sich ihnen die seit Langem wohl besten Ein- und Aufstiegschancen.

Im Gegensatz zu den geburtenstarken Jahrgängen wuchsen die Ypsiloner oft als Einzelkinder in wohlhabenden Zeiten auf, ganzer Stolz und ganze Freude ihrer Eltern. Hierarchie unter Geschwistern, geduldig warten, bis man an der Reihe ist: Fehlanzeige. Für jeden Wettbewerbssieg gab es eine gefeierte Urkunde; auch für die Verlierer fand sich meist etwas Lobenswertes - schließlich sollte das zarte Pflänzchen Selbstwertgefühl nicht zertreten werden. "Trophy Kids" heißen sie in den USA.

Deshalb fordern die Ypsiloner nicht nur mehr Feedback - sie geben auch mehr, gern ungefragt.

Gerade wegen des selbstverständlichen Umgangs mit der Technik, warnt Buchautor Parment, seien soziale Kompetenzen im Alltag bei vielen unterentwickelt.

Nun, wen wundert es, dass es da zu Missverständnissen oder zu einem Aneinander-vorbei-leben kommen kann, zumal es uns hier an generationenübergreifenden Vorbildern und Bindegliedern fehlt.